Als König Andreas II. von Ungarn 1224 die Rechte der deutschen Siedler im südlichen Siebenbürgen in einer später »Andreanum« genannten Urkunde bestätigte, war die darin definierte weitreichende Autonomie für jene Zeit nichts Einzigartiges. Sie wurde es erst durch ihre konsequente Wahrung und ihren Ausbau im Laufe der Jahrhunderte. Auf der Basis dieses bis ins 17. Jahrhundert vielfach bestätigten Dokuments wurden die Deutschen Siebenbürgens schließlich zum staatstragenden Landstand und konnten ihre besondere Rechtsstellung bis 1876 halten – die jahrhundertelange Erfahrung befähigte sie anschließend zu modernen Organisationsformen bis in die Gegenwart hinein. Diese langanhaltende Wirkung eines Stücks Pergaments von vor 800 Jahren ist Inhalt einer dreisprachigen – deutsch, englisch, rumänisch – Wanderausstellung, die sowohl in Rumänien wie auch in Deutschland und Österreich zu sehen ist.